Vielleicht sind sie als Unternehmer in ihrem lokalen Markt auf dem besten Weg etabliert und stabil aufgestellt zu sein? Wenn Ihr Produkt geeignet ist, wächst nun fast zwangsläufig der Wunsch zur Expansion. In diesem Zuge entstehen etliche Themenkomplexe mit unterschiedlichen Aspekten. Strategische, inhaltliche, organisatorische, zeitliche, räumliche und steuerliche Fragen entstehen:
- Welche länderspezifischen Förderprogramme existieren?
- Wie ist unser Bedarf an Ressourcen unterschiedlicher Art?
- Planen wir die Expansion nur für den Vertrieb und/oder auch Teile der Fertigung?
- Können/Wollen wir bestehende Herstellungsketten und/oder Vertriebsprozesse übernehmen?
- Wie verhalten sich Logistik- versus Produktionskosten? – (Gesamtsicht incl. ökologischer Aspekte)
- Müssen wir bestehende Liefer(anten)fristen und Verfügbarkeiten beachten?
- Wo existieren mögliche Partnerschaften und Netzwerke?
- Usw.
Themenfelder, die mir in meinem Berufsleben bereits begegnet sind. Alle fachlich wichtig. Es fühlt sich an wie eine verlässliche Checkliste für die Basisarbeit – das allbekannte arbeiten mit Zahlen-Daten-Fakten.
Eine neuer und sehr spannender Aspekt ist dagegen in meinem Bewusstsein aufgetaucht, als ich eine alte Frage neu formuliert habe. Von welchem Unternehmen, das erfolgreich expandiert hat, können wir in welchem Thema lernen? So haben wir früher manchmal gefragt. Wenn ich nun das Wort Unternehmen ersetze durch die Worte System oder gesellschaftliche Bewegung entstehen ganz neue und kreative Ideen. Wie hat es z.B. Fridays for Future geschafft so schnell, so groß zu wachsen? Was war dafür notwendig? Und was davon können wir in welcher Form für unser Unternehmen anpassen und nutzen?
Plötzlich führen quer über den Globus Menschen in einem Thema nicht mehr aus der Vergangenheit heraus (kraft Hierarchie und Rolle), sondern aus einer gesellschaftlich wünschenswerten Zukunft. Wow! In vielen Familien werden Kinder zu Vorbildern für Eltern und Großeltern – neue und wechselnde Führungsebenen und Verantwortungsbeziehungen. Mehr noch: Seit Generationen führen wir in unseren Unternehmenssystemen vornehmlich aus dem Kopf heraus – also mental. Seit einiger Zeit bekommen auch unsere individuellen Emotionen einen Raum in den Unternehmen. Werte wie Sinnhaftigkeit, Verantwortung, Vielfalt und Gemeinsamkeit bekommen zunehmend Gewicht und Stimme! Zusammenarbeit wird neu und offen gestaltet. Einige Einflussgrößen zeigt die folgende Darstellung.
Wenn ich meine persönlichen Erfahrungen mit dem aktuellen Geschehen in Netzwerken und sozialen Bewegungen zu einer Essenz verbinde, empfinde ich dieses Themendreieck als eine maßgebliche Basis, um wirtschaftlich und menschlich gesund global zu expandieren. Rückblickend haben wir uns in den meisten Fällen auf den Bereich rechts oben konzentriert, den linken Teil noch teilweise mitbedacht und den unteren Abschnitt weitgehend ignoriert.