Sie sind im (Business-)Gespräch mit einem anderen Menschen. Dessen Handy klingelt und innerhalb von einem Augenblick haben Sie ihr Gegenüber verloren. Daran ändert auch ein „Entschuldigung“ wenig. Und selbst wenn Sie nach kurzer Zeit das Gespräch wieder aufnehmen, hat sich die Beziehung und Situation oft verändert – für Beide.
Natürlich gibt es wichtige Situationen und Momente, die Erreichbarkeit notwendig machen. Aber ein Automatismus, wie ich es häufig sehe?
Ich habe mich vor einiger Zeit entschieden, wann immer möglich ganz bei meinem Gegenüber zu sein. Und freue mich sehr, wenn unsere Verbindung durch die beidseitige Ausrichtung an Qualität und Freude gewinnt. So ganz nebenbei: Meist sind wir dadurch auch effektiver.
Deinem Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen! Und abgesehen davon, daß ich durch solche Unterbrechungen den Kontakt zu meinem Gegenüber verliere, bediene ich auch meine inneren Stressoren. Selbst wenn ich in dem Moment entscheide, den Anruf doch nicht anzunehmen, werden meine Gedanken unweigerlich eine Weile um diesen Anruf kreisen. Neben meinem aktiven Gespräch bin ich nun parallel mit Gedanken und Gefühlen um das nicht-angenommene Gespräch beschäftigt.
Meine Erfahrung: um sich dem vermeintlichen Zwang permanenter Verfügbarkeit zu entziehen, braucht es ein konsequentes und kontinuierliches Training. Das hört sich erstmal leichter an, als es ist – lohnt jedoch das konsequente Üben. Die Freiheit und Gelassenheit, die ich mir dadurch zurück erobere, zahlt sich für mich zunehmend in gelassener Präsenz aus.
Hallo Cordula. Danke für dein Feedback. Beim Lesen wird mir klar, wie viele verschiedene Seiten das Thema hat. Wie viel Aufmerksamkeit es bei allen braucht, um ein verbindendes Miteinander zu schaffen. Anrufer, Angerufene und Dritter – jeder lebt, denkt und fühlt in seiner eigenen Welt. Viele Möglichkeiten zum Üben.
Gerade deine Situationsbeschreibung macht mir nochmals bewusst: Klarheit geht da wohl nur mit voller Konsequenz: Handy aus/leise und ganz da sein – für eine bestimmte Zeit.