Seit 3 Wochen habe ich nun kein todo in meinem Identitätsprojekt. Michael Holzer und Oliver Schöndorfer von 86/60 hatten mich bereits im letzten Jahr zum Beginn unserer Zusammenarbeit gefragt, ob ich mir vorstellen könne Ihnen für die Kreativphase weitgehenden Freiraum zu lassen?
Zu dem Zeitpunkt war es leicht „Ja“ zu sagen – ganz frisch war mein positiver Eindruck und das Gefühl von Vertrauen und Professionalität.
Als ich dann beim Startschuß Ende Januar höre „Jetzt haben wir alles was wir im Moment brauchen, damit gehen wir in die kreative Klausur und wenn wir doch etwas benötigen, melden wir uns“ wurde es schwieriger. Sollte ich doch mein CI/Identitäts-Baby das mir über die Zeit immer näher an´s Herz gewachsen ist, für einige Zeit loslassen. Einfacher gesagt als getan. Ein Teil von mir will unbedingt dabei Sein, mitmachen und auch wissen was passiert.
Und nun höre ich nichts, gar nichts, keiner ruft an….. In diesem “Leerraum” entstehen “leere” Fragen wie “Arbeiten Sie gerade daran und wenn ja, was? Wie sieht das wohl gerade aus? Und wie wenn´s fertig ist?…. Manchmal ist es kaum auszuhalten, nicht zu wissen was gerade geschieht.
Was mir dann die Ruhe zurückgibt und Loslassen möglich macht ist das Bewusstsein genau zu wissen, warum dieser Abstand jetzt wichtig ist: Damit etwas wächst und gedeiht, braucht es für einige Zeit Abstand, Grenzen und einen eigenen Raum im Draussen mit professioneller Betreuung. Das gilt nicht nur für Lebewesen oder Pflanzen sondern eben auch für Projekte!
Deshalb habe ich mich entschieden: Ich lasse los, übe mich in Geduld und freue mich darüber, dass unsere Vorarbeit augenscheinlich so umfassend und hochwertig verlaufen ist dass alles da ist.
Und falls mich die Ungeduld oder der Kontrolleur anspringen, erinnere ich mich daran, dass es für ein gesundes und ausgewachsenes Ergebnis genau jetzt diese Grenze braucht. Das hilft.
[…] …..Fortsetzung folgt […]