Am letzten Sonntag war Nacht der offenen Kirchen in Düsseldorf. Meine Partnerin und ich beschlossen: “Das schauen wir uns an”. Mit der Strassenbahn ging es los Richtung Düsseldorfer Altstadt. Was lässt sich HEUTE wohl alles in einer Kirche AUCH tun, außer Gottesdiensten? Ich war gespannt – Erinnerungen an meine eigene Zeit als Ministrant vor fast 40 Jahren stiegen in mir auf. Nur kurz war ich damals dabei: zu eng, zu dunkel, zu alt, zu schwerfühlig war mir das erschienen.
Und dann welche Freude: Nach einigen Stunden war ich voll mit positiven Eindrücken. Wir hatten viel Freude mit einem ungewöhnlichen BluesChor, einem wunderbar tönenden Duett mit Querflöte und Geige, beschaulichen und spannenden Textlesungen, beeindruckend erleuchteten Wandel-gängen, einem eindrucksvoll renovierten Klosterkapitel, älteren und jüngeren Menschen und gegen Ende einer Glaubensbrücke, die den Bogen spannt vom alten/neuen Christentum über den Islam zu asiatischen Religionen. Junge Gläubige aus Düsseldorf haben sie erstellt – ich bin beeindruckt, wie die jungen Menschen diese Verbindung schaffen, die große gefühlte Entfernung überbrücken.
Zuerst denke ich: Ganz schön naiv – wie soll das konkret gehen in unserer Welt voller schlechter Erfahrungen und Misstrauen? Im Gespräch wird klar: Indem Sie gemeinsam den 1. Schritt tun, immer wieder. Und das mit Freude am Austausch und Interesse am Anderen. Das obenstehende Bild hatten die jungen Menschen als Aktionslogo verwendet – in meinem Fall war das ein Volltreffer, ich war und bin berührt.
Wann haben Sie, beruflich oder privat, das letzte Mal den 1. Schritt in ungewohntes Terrain gewagt?
Oder etwas gewohntes auf eine neue Weise getan?