Veränderungen in vielerlei Art und Wirkung – große und kleine, im Denken, in der Arbeit, in meiner Haltung, Handlung und Ausrichtung und nicht zuletzt auch körperlicher Art prägen und entwickeln auch mein Leben. In diesem Kontext beschäftigt mich für die sprachliche und inhaltliche Ausgestaltung eines Führungsseminars aktuell die Frage zur Abgrenzung der Begriffe Gewohnheit und Ritual. Was sind die Unterschiede?
Beide Systeme geben uns Struktur, Kraft, Halt und Richtung. Sie helfen uns durch unsichere Zeiten und Situationen. Gewohnheit ist, wie auch Ritual, eingeübtes, schnelles und automatisiertes Handeln in einer definierten Situation. In dieser reflexhaften Schnelligkeit liegt der Nutzen von Gewohnheit. Genau deswegen begrenzt diese mich allerdings auch, lässt wenig Spielraum für Entwicklung und Veränderung. Die Gewohnheit nimmt sich keine Zeit für die Sinnfrage!
Dies bringt mich zum Unterschied: Das Ritual verfügt für mich über ein achtsames und verantwortungsvolles Bewusstsein in der Auswahl und Ausführung. Damit können Rituale gezielt angewandt werden, um Gewohnheiten an veränderte Situationen anzupassen oder auch ganz in Wahlfreiheit zu verwandeln. Dann reagiere oder agiere ich nicht mehr automatisch, sondern verlasse die gewohnte und sichere Komfortzone um frei zu wählen. Meine Handlungswelt erweitert sich.
Sehen Sie das ähnlich? Wollen Sie etwas ergänzen? Mit Neugier freue ich mich auf Ihre Meinung.