Dieses Mal bin ich in´s Handwerk eingetaucht. Vor vielen Jahren hat mir ein guter Freund einen alten Friseurstuhl aus Holz geschenkt. Ein wunderbares Stück, wie es heute kaum mehr jemand herstellen würde; vielleicht auch nicht mehr könnte.
Mein Ziel war: aus Eiche rustikal wird Holz hell. Bei einem versierten Möbelschreiner konnte ich für ein paar Tage “in die Lehre gehen”, Fragen stellen und Werkzeuge nutzen. Nach 3 Tagen in Ruhe war ich fertig, zufrieden über das “begreifbare” Ergebnis und habe nun einen ganz wunderbaren, “neuen” Stuhl, den ich mit viel Freude nutze.
Ich habe Hochachtung vor dem Handwerk gelernt. Jetzt weiß ich, warum eine handgearbeitete Schreinerarbeit den Preis kostet und wohl meist auch verdient, der auf dem Etikett steht. Vor allem habe ich realisiert, wie viel entschleunigte Zeit ich brauche, um etwas Neues, etwas Bleibendes zu schaffen. Und dass es sich lohnt, das weiss ich jedes Mal, wenn ich das Möbelstück heute betrachte.
Wie oft nehmen wir uns tatsächlich die ganze notwendige Zeit für etwas, was uns am Herzen liegt?
Beherrschen wir nach vielen Jahren der Forderung nach Multitasking im Beruf noch Monotasking?