Im Urlaubssommer vor 14 Jahren wurde mir zum ersten mal so richtig bewusst, wie selbstverständlich die Meisten von uns auch im Urlaub erreichbar waren. Ich steckte mitten in einer Projekt-Telco mit Kunde, Partner und Dienstleister. Im Laufe des Gesprächs wird uns plötzlich klar: Einer sitzt mit Familie beim Abendessen in einer Lokalität am alten Hafen Nizza, ein zweiter mit Gattin in Barcelona beim Wein und ich selbst mit Frau an der Ostsee auf dem Boot. Als wir dies realisieren, herrscht zuerst Ruhe, danach entsteht ein Lachen mit gemischten Gefühlen und am Ende finde ich die spontanen Worte: Irgendwie sind wir doch alle etwas verrückt? Muss das tatsächlich so sein? Auch unter dem Aspekt, dass dies keine Ausnahmesituation darstellte!
Widersprochen hat damals keiner meiner Gesprächspartner und natürlich haben wir dies – erst einmal – auch weiterhin so praktiziert. Dennoch begann mit diesem Erlebnis mein persönlicher bewusster Umgang mit den Medien im Urlaub. Später wusste ich aus eigener Erfahrung, dass es manchmal auch einen „vollständigen“ Abstand auf Zeit braucht, um wieder „ganz“ kräftig zurückzukommen. So habe ich in der Führungsverantwortung einzelne Mitarbeiter auch gezielt mit besonderen Vereinbarungen zur Nutzung von Laptop bzw. Handy in den Urlaub geschickt. Eine Lernaufgabe, die sich für alle Beteiligten lohnt.
Wie haben Sie es dieses Jahr im Sommerurlaub mit den Grenzen zwischen Urlaub und Beruf und der mobilen Erreichbarkeit gehalten?