Künstliche Intelligenz ist heute in aller Munde. Sie schreibt Texte, analysiert Daten, plant Prozesse, automatisiert Kommunikation und das in beeindruckender Geschwindigkeit. In wenigen Jahren ist aus einer spannenden Zukunftstechnologie ein alltägliches Werkzeug geworden. Und doch beschäftigt mich bei all dem Fortschritt eine ganz einfache, fast banale Frage:
Wo bleibt eigentlich der Mensch?
Diese Frage ist nicht neu. Sie begleitet mich seit den 1980ern. Damals begann ich digitale Projekte zu begleiten. Ich habe erlebt, wie das World Wide Web unsere Kommunikation revolutionierte, wie mobile Geräte immer mehr Teil unseres Lebens wurden und wie sich das Verständnis von Arbeit grundlegend verändert hat. Doch in all den Etappen blieb eines gleich: Technologie verändert nicht nur, was wir tun sondern auch, wie wir miteinander leben und arbeiten.
Mit KI erleben wir nun eine neue Stufe dieser Entwicklung. Und sie ist in vielerlei Hinsicht anders als das, was bisher war. Denn die Geschwindigkeit der Veränderung ist enorm. Was früher Jahre oder gar Jahrzehnte brauchte, passiert heute innerhalb von Wochen. Die technologische Reife wächst rasant, die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Von Texterstellung über Kundenservice bis hin zu medizinischer Diagnose. Und gleichzeitig wächst das Gefühl: Wir stehen am Anfang eines tiefgreifenden Wandels – vielleicht sogar eines neuen Zeitalters.
Doch genau deshalb ist es so wichtig, dass wir uns nicht nur mit den Tools, Funktionen und Prozessen beschäftigen. Sondern mit dem, was zwischen den Zeilen geschieht: unserem Verhältnis zur Technik und zu uns selbst.
Ich bin überzeugt:
KI beginnt nicht bei Prompts oder Tools. Sie beginnt bei uns.
Wie bewusst wir unsere Haltung und in unseren Entscheidungen nutzen. Ob wir uns als Gestaltende oder nur als Anwendende verstehen. Ob wir KI nur als Effizienzbooster sehen oder auch als Spiegel unserer eigenen Intelligenz und Werte.
Denn KI ist mehr als ein Werkzeug. Sie lernt von uns. Sie spiegelt uns und sie verstärkt , bewusst oder unbewusst das, was wir ihr mitgeben. Damit wird sie zu einem Teil unserer kollektiven Intelligenz.
KI übernimmt keine Verantwortung. Sie kennt keine Ethik. Sie hat keine Intuition.
Diese Qualitäten können nur wir Menschen einbringen. Gerade in der Führung und in der Zusammenarbeit ist diese menschliche Dimension entscheidend. Es geht um mehr als Zahlen. Es geht um Zwischenräume: Vertrauen, Haltung, Entscheidung in Unsicherheit, Intuition im richtigen Moment. Alles das kann KI (noch) nicht.
Aus diesem Grund ist meine Frage:
Was wollen wir mit ihr erreichen?
Diese Frage stelle ich auch meinen Kund:innen in der Arbeit als Projektbegleiter. Bevor wir über Tools sprechen, geht es um die Haltung. Um Verantwortung, um den Umgang mit Unsicherheit und den Mut, nicht nur nach Effizienz zu streben, sondern nach Tiefe.
So entsteht Zukunft, die nicht nur technisch funktioniert, sondern auch menschlich trägt.