Wenn man den Begriff Künstliche Intelligenz hört, denken viele an Science-Fiction-Filme, sprechende Roboter oder Chatbots wie ChatGPT. Doch die Wahrheit ist: Wir sind längst jeden Tag von KI umgeben – oft ohne es zu merken.

KI ist ein stiller Begleiter im Alltag

Viele unserer täglichen digitalen Handlungen sind bereits längst von KI-Systemen gesteuert. Wenn du auf Amazon etwas bestellst, bekommst du Vorschläge wie:

„Kunden, die das gekauft haben, interessierten sich auch für …“

Diese Empfehlungen entstehen nicht durch Zufall, sondern durch künstliche Intelligenz, die dein Verhalten analysiert und daraus Muster erkennt.

Dasselbe passiert bei Buchungsplattformen für Reisen, bei Streamingdiensten wie Netflix oder Spotify und auch auf Social Media. Jedes „Gefällt mir“, jeder Klick, jeder Kommentar ist ein Datenpunkt, der von einer KI ausgewertet wird, um dir möglichst passende Inhalte anzuzeigen.

Auch Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Google Assistant sind KI-gesteuert.
Sie verstehen gesprochene Sprache, erkennen Zusammenhänge und reagieren auf Befehle. Doch was bedeutet das eigentlich im Hintergrund?

Was macht KI im Hintergrund?

Künstliche Intelligenz funktioniert, vereinfacht gesagt, bisher wie ein sehr aufmerksamer Schüler: Sie beobachtet, lernt aus Beispielen und trifft dann Vorhersagen oder Entscheidungen. Das bedeutet:

Sie erkennt Muster in Daten (zum Beispiel welche Produkte du magst).

Sie zieht daraus Schlüsse (z. B. was dir als Nächstes gefallen könnte).

Und sie passt ihr Verhalten ständig an, ohne dass jemand sie jedes Mal neu programmieren muss.

So entstehen Erlebnisse, die sich „intelligent“ anfühlen. Aber diese Intelligenz dient nicht automatisch unseren Interessen. Am Ende steht immer eine Absicht dahinter: mehr Verkäufe zu erzielen oder Nutzer länger auf einer Plattform zu halten.

Wer spielt eigentlich mit im KI-Universum?

Wenn man hinter die Kulissen schaut, sieht man schnell: Die Welt der KI ist sehr ungleich verteilt.
Es gibt eine kleine Gruppe von Gestaltern, die wirklich tief im Thema steckt:

  • Die großen Tech-Konzerne (vor allem aus den USA und China)
  • Third-Party/Plattform-/Toolentwickler die das KI-Universum vergrößern
  • Investoren, die in KI-Projekte und Startups investieren
  • Entwickler, Trainer und Berater, die diese Systeme aufbauen und anpassen

Und dann gibt es die überwältigende Mehrheit:
Menschen, die KI einfach nur anwenden. Das tun sie meistens über fertige Tools oder Apps. Sie nutzen die Technologie ohne zu wissen, wie sie funktioniert oder welche Daten sie preisgeben.

Ein Vergleich: KI und Autofahren

Vielleicht hilft hier ein einfaches Bild:
Millionen Menschen fahren Auto, aber nur wenige verstehen, wie ein Motor wirklich funktioniert. Und noch weniger können ein Auto selbst reparieren.

Das war beim Auto nie ein Problem. Wir müssen die Technik nicht verstehen, um sicher von A nach B zu kommen.

Bei KI ist das anders. Denn KI-Systeme beeinflussen Entscheidungen, steuern Informationen und können sogar Meinungen formen. Wenn wir nicht verstehen, wie sie das tun, verlieren wir schnell die Kontrolle darüber, wer sie führt und wohin.

Der KI-Hype und seine Schattenseiten

Seit ChatGPT & Co. boomt das Thema. Überall wird von Revolution, Wundermaschinen oder Jobkiller KI gesprochen. Diese Aufmerksamkeit ist wichtig um Aufmerksamkeit zu generieren, aber sie kann täuschen. Die mediale Begeisterung vermittelt oft den Eindruck, alle Menschen seien längst KI-Profis oder Teil des Systems. Tatsächlich ist das nur eine kleine Blase – eine Mischung aus Technologieunternehmen, Forschern und Beratern, die das Thema wirklich tief verstehen.

Die meisten Menschen nutzen KI, sie gestalten sie aber nicht mit. Und genau darin liegt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit:

Wir brauchen mehr Menschen, die im Grundsatz verstehen, wie KI funktioniert, welche Daten sie nutzt und welche Folgen sie haben kann.

Warum das wichtig ist

KI verändert, wie wir kommunizieren, einkaufen, arbeiten und lernen. Sie trifft Entscheidungen, manchmal sichtbar, oft unsichtbar, die früher Menschen getroffen haben. Wenn wir als Gesellschaft diese Veränderungen verstehen, können wir sie aktiv gestalten, statt nur darauf zu reagieren. Dazu gehört, dass wir uns mit den Grundlagen beschäftigen. Nicht jeder muss Entwickler werden, aber ein Basiswissen ist entscheidend.

Mein Fazit:
Besser bewusst nutzen, anstatt blind zu vertrauen. Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr. Sie steckt in unseren Smartphones, in unseren Autos und in unseren Lieblings-Apps. Sie ist Teil unseres Alltags.

Aber wie beim Autofahren gilt: Wer die Technik besser versteht, kann sie bewusster, sicherer und selbstbestimmter einsetzen. Darum ist es wichtig, dass wir neugierig bleiben, Fragen stellen und uns über Chancen, Grenzen und Verantwortung im Umgang mit KI austauschen.

Hinweise:
Im dritten und letzten Teil dieser Serie schauen wir gemeinsam nach vorn:
Wie verändert KI unsere Zukunft und welche Rolle bleibt dem Menschen in einer Welt, die von Maschinen mitgestaltet wird?

LernOS KI-Leitfaden
Dieser ist 2023 in Zusammenarbeit mit der Cogneon Akademie und der FAU Erlangen-Nürnberg entstanden. Er bietet praktische Hilfen, Begriffs-Erklärungen und Beispiele, wie du dich Schritt für Schritt in der KI-Welt zurecht findest.

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